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Es werden Posts vom 2016 angezeigt.

Rezensionen zum Referendariat - Rudolf Streinz: Europarecht

Rudolf Streinz: Europarecht, 10. Aufl. 2016, 25,99 € Nicht nur für Referendare mit dem Wahlfach Europarecht ist das Werk von Streinz von Interesse, so gehört es auch zu den gängigen empfohlenen konventionellen Standardwerken im Studium. Diesen Status hat das Werk vor allem seinem detailreichen Umfang, dem durchdachten Layout und der Reputation des Autors zu verdanken. Für diese Rezension beschränke ich mich einmal auf die Perspektive der Referendare, die in der mündlichen Prüfung das Wahlfach Europarecht gewählt haben. Für jene ist das Werk insofern interessant, weil Streinz viele Fälle nach Vorbild der EuGH-Rechtsprechung mit Lösungen in sein Werk eingearbeitet hat, wie sie auch Teil eines Aktenvortrags sein könnten oder auch für das sich anschließende Prüfungsgespräch bekannt sein müssen. In Berlin wird jedenfalls ein guter Überblick zu den grundlegenden Urteilen als auch der aktuellen Rechtsprechung des EuGH erwartet. Größter Kritikpunkt am Werk ist die zuweilen knöchrige, wei

Kommentar zur ARD-Verfilmung des Theaterstücks "Terror"

Die am 17. Oktober 2016 in der ARD ausgestrahlte Verfilmung des Theaterstücks "Terror" von Ferdinand von Schirach sorgt aktuell für feurige Debatten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit vielen Emotionen ging es dort um das deutsche Luftsicherheitsgesetz, die Menschenwürde und der Strafbarkeit eines Piloten, der gegen den ausdrücklichen Befehl seiner Vorgesetzten eine gekaperte Passagiermaschine abschießt, um das Leben von mehreren Tausenden zu verhindern. In Form einer Simulation einer fiktiven Gerichtsverhandlung des Piloten vor einer als Schwurgericht tagenden Großen Strafkammer hat die ARD die Provokation gewagt das Urteil in die Hände der Zuschauer zu legen. Diese hatten die Wahl den wegen 164-fachen Mordes angeklagten Piloten in einer Abstimmung entweder "schuldig" oder frei zu sprechen. Meinungsstarke Juristen wie Prof. Thomas Fischer als auch Heribert Prantl fanden deutliche Worte der Ablehnung und stimmten in den Chor der Empörten ein, deren T

Rezensionen zum Referendariat - Werner Beulke: Strafprozessrecht

Werner Beulke: Strafprozessrecht, 13. Aufl. 2016, 23,99 € Die heutige Rezension behandelt einen Klassiker zum Strafprozessrecht: Das Werk von Werner Beulke. In erster Linie ist es ein vorlesungsbegleitendes Lehrbuch für die Erste Juristische Prüfung. Es kann aber auch für Referendare von Gewinn sein, die zuvor im Studium größere Lücken gelassen haben und einen Blick auf das große Ganze benötigen, bevor man sich in die Details des Referendariats einarbeitet (für die Staatsanwaltsklausur siehe etwa die Rezension zu Dinter/Jakob ). Inhaltlich werden folgende Schwerpunkte behandelt: - die allgemeinen Verfahrensgrundsätze - der Gerichtsaufbau - die Verfahrensbeteiligten - die Grundzüge des Ermittlungsverfahrens - das erstinstanzliche Hauptverfahren mit Beweisaufnahme und Beweiswürdigung - die Wirkung gerichtlicher Entscheidungen - die Arten der Rechtsbehelfe Die Bezüge zur EMRK und dem EU- bzw. Völkerrecht werden ebenso hergestellt. Auch findet sich ein Kapitel zur Revision, h

Rezensionen zum Referendariat - Marc Russack: Die Revision in der strafrechtlichen Assessorklausur

Marc Russack, Die Revision in der strafrechtlichen Assessorklausur, 10. Aufl. 2015, 20,99 € Das Revisionsrecht gilt bei Referendaren als eher unbeliebte Materie - vermutlich, weil Revisionsrecht in den übrigen Rechtsgebieten keine Rolle spielt und die Herangehensweise zunächst ungewohnt ist. Auch lassen sich im Sachverhalt gut allerlei Probleme verstecken, die man erst einmal erkennen muss. Auch wenn dieser Aufgabentyp in Berlin recht neu ist (erst seit Dezember 2012), wurde er zuletzt jedoch regelmäßig abgefragt und verdient schon deswegen meine besondere Aufmerksamkeit. Um sich gekonnt durch die Tücken des Revisionsrechts bewegen zu können, greift der Autor auf seine langjährige Erfahrung als OLG-Richter, Repetitor, Examensprüfer und AG-Leiter zurück. Das zuletzt 2015 in der 10. Auflage erschienene Werk gilt auch als Favorit zur Examensvorbereitung und ich wollte einmal - mit Hilfe des vom Verlag zur Verfügung gestellten Rezensionsexemplars - nachprüfen, ob das Werk dem guten Ruf

Rezensionen zum Referendariat - Walter Zimmermann: ZPO-Fallrepetitorium

Walter Zimmermann, ZPO-Fallrepetitorium, 10 Auflage 2015, 31,99 € Mit 586 Fallnummern, die insgesamt 900 Fällen, Fragen und Problemen des Zivilprozessrechts unter Berührung der relevanten Nebengebiete umfassen, legt der Autor auf 465 Seiten ein recht umfangreiches Werk vor, das der griffigen Erarbeitung des Stoffes dienen soll. Der Autor ist pensionierter Richter und Honorarprofessor und wirkte u.a. am OLG München und am Landgericht Passau. Seit den 70er-Jahren ist er als AG-Leiter in der Referendarsausbildung tätig gewesen. Der Aufbau gleicht dem des Schwesterwerks zur VwGO von Thorsten Ingo Schmidt, welches ich zuletzt rezensiert habe . Auch hier wird orientiert an kleinen Fällen der in 40 Bereiche unterteilte Stoff der ZPO dargestellt. Orientierung soll auch hier ein Vier-Sternchen-System bieten, ausgehend von den Grundlagen über etwas schwierigere Fälle für Studenten hin zu Fällen für Referendaren mündet die Einteilung bei entlegeneren Problemen. Die zum Schwesterwerk vorgetrag